DEI Jerusalem

Deutsches Evangelisches Institut für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes
Auguste-Victoria-Compound
P.O. Box 18463
91184 Jerusalem

Telefon +972-2-628 4792

sekretariat@deiahl.de

www.deiahl.de

Die Geschichte des Deutschen Evangelischen Instituts für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes (DEI) reicht bis ins Jahr 1898 zurück, als der deutsche Kaiser Wilhelms II. Jerusalem besuchte. Trotz tiefer Krisen während der beiden Weltkriege ist es heute zu einem lebendigen Institut mit wissenschaftlichen Ausgrabungen und vielfältigen Projekten herangereift. Dazu gehören die Erforschung des Tall Zirāʿa und das dazugehörige landschaftsarchäologische „Gadara Region Project“ (beides Jordanien) sowie der archäologische Park unter der Erlöserkirche. Die Altgrabung unter der Erlöserkirche ist unter dem Motto „Durch die Zeiten“ zum „Schaufenster“ der Tätigkeit des DEI in Jerusalem geworden und zieht jährlich tausende Besucher an. Gegenwärtig wird durch eine neu begonnene Ausgrabung auf dem Zionsberg das Gelände um das Essener-Tor sowie die alttestamentliche Stadt der Königszeit Israels erforscht.

Der 1903 von Gustaf Dalman ins Leben gerufene Lehrkurs und die vielfältigen Summer Schools bieten Akademikern und Studenten alljährlich die Möglichkeit, die Kultur, Geschichte und Archäologie des Heiligen Landes in einer einzigartig intensiven Weise kennenzulernen.

Das DEI wird von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) getragen und ist zugleich eine Forschungsstelle des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI). Es unterhält Institute in Jerusalem und Amman. Damit ist es als deutsche Einrichtung und Forschungsinstitut eine wichtige Plattform für die archäologische, altgeschichtliche und theologische Arbeit in Israel / Palästina und Jordanien.

Die deutsche evangelisch-lutherische Schule Talitha Kumi in Beit Jala bei Bethlehem bietet christlichen und muslimischen Mädchen und Jungen einen geschützten Raum. Hier können sie miteinander lernen und sich zu selbstbewussten Persönlichkeiten entwickeln. 2017 wurde Talitha Kumi mit dem Gütesiegel Exzellente Deutsche Auslandsschule ausgezeichnet.

Für das Schuljahr 2020/2021 sind 135 Kinder für den Kindergarten angemeldet. Etwa 700 SchülerInnen nehmen am Unterricht der Klassenstufen 1 – 12 teil. 30 Prozent von ihnen kommen aus christlichen, 70 Prozent aus muslimischen Familien. Für die Berufsschule (Community College) laufen die Anmeldungen noch, im Schuljahr 2019/2020 ließen sich etwa 100 StudentInnen dort im Bereich Hotelerie und Gastronomie ausbilden.

Talitha Kumi

Talitha Kumi School
PO Box 7
Beit Jala
Via Israel

Telefon: +972-2-2741247

info@talithakumi.org

https://www.talithakumi.org/

Schule mit langer Tradition

„Talitha Kumi“ bedeutet „Mädchen, stehe auf!“. Dieser Appell ist bis heute Name, Programm und Auftrag der ältesten evangelischen Schule in Palästina. Er stammt aus dem Markusevangelium, wo es heißt: „Und Jesus ergriff das Kind bei der Hand und sprach: Talitha Kumi, Mädchen, ich sage dir, stehe auf!“ 1851 von Kaiserswerther Diakonissen gegründet und heute in Trägerschaft des Berliner Missionswerkes, gibt die Schule die Botschaft der Versöhnung und des Friedens im Geiste des Evangeliums weiter.

Friedenserziehung

Die Schule Talitha Kumi sieht ihre gesamte pädagogische Arbeit als einen Beitrag zur Überwindung von Konflikten und Gewalt und damit zum Frieden. Zu den Zielen des Unterrichts gehört, den Angehörigen verschiedener Konfessionen und Religionen Toleranz und Respekt zu vermitteln. Das großzügige und reichlich bepflanzte Schulgelände bietet einen geschützten Raum, in dem eine solche Arbeit möglich ist. Talitha Kumi ist auch ein Ort, an dem sich VertreterInnen beider Seiten des Nahostkonflikts treffen und kennenlernen können.

Zum außerschulischen Angebot gehören gemeinsame Andachten, regelmäßige Workshops zur Friedenserziehung und die Ausbildung von Schülerinnen und Schülern zu Streitschlichtern. Diese Mediatoren lernen und üben, auftretende Konflikte friedlich zu lösen. Nach ihrer Ausbildung vermitteln sie bei Konflikten ihrer MitschülerInnen und tragen ihre Fähigkeiten zur friedlichen Konfliktlösung auch in ihr soziales Umfeld hinein.

Deutsches und palästinensisches Abitur

Seit 2008 gehört Talitha Kumi zu den deutschen Auslandsschulen. Die Schule bietet damit auch den international anerkannten Bildungsabschluss „Deutsche Internationale Abiturprüfung“ (DIA) an. Diese Qualifikation eröffnet palästinensischen SchülerInnen den Zugang zu Universitäten weltweit. Daneben ist weiterhin das Ablegen des palästinensischen Abiturs Tawjihe möglich, eine landesweite Zentralprüfung, die vom palästinensischen Erziehungsministerium nach Beendigung der 12-jährigen Schulzeit durchgeführt wird.

Der Einstieg in die deutsche und die englische Sprache erfolgt bereits im Kindergarten und wird in der Grund- und Oberschule fortgesetzt. Ab der 7. Klasse können die Schülerinnen und Schüler zwischen dem nationalen Curriculum (Tawjihi) und dem internationalen Curriculum (DIA) wählen. Hebräisch wird ab Klasse 7 als Wahlfach angeboten und vor allem von den SchülerInnen wahrgenommen, die in Jerusalem leben. Im naturwissenschaftlichen Unterricht können die Kinder in gut ausgestatteten Laboren experimentieren und entdeckend lernen.

Träger und Partner der Schule

Seit 1975 ist das Berliner Missionswerk Träger Talitha Kumis und damit – in Abstimmung mit der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen im Bundesverwaltungsamt – für Personal-, Verwaltungs- und Finanzentscheidungen verantwortlich, vor allem aber für die inhaltliche Ausrichtung. 

Das Schulprojekt wurde möglich durch die finanzielle Förderung der VolkswagenStiftung. Weitere Unterstützungen wurden vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland, Vertretungsbüro Ramallah, und von Barbara Neusüß, Gettorf, gewährt.

Spenden mit der Zweckbindung „Schulprojekt“ nimmt entgegen das
Deutsche Evangelische Institut für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes
Evangelische Kreditgenossenschaft Kassel
IBAN: DE69 5206 0410 0300 6600 60
BIC: GENODEF1EK1